Darf's auch etwas mehr sein?

Großformatige Gemälde sind wahre Kunstwerke und erfordern aufgrund ihrer Größe eine besondere Herangehensweise bei der Digitalisierung. Die Verwendung einer herkömmlichen Digitalkamera kann zu Problemen führen, insbesondere im Hinblick auf die erreichbare Bildauflösung (ppi) oder die negativen Auswirkungen von Objektivfehlern auf die Qualität der Ergebnisse. Letzteres ist insbesondere bei der Verwendung von Weitwinkelobjektiven der Fall.

Die Herausforderung bei der Verwendung einer Digitalkamera für großformatige Gemälde besteht darin, dass die Auflösung des Kamerasensors begrenzt ist. Je größer das Gemälde ist, desto mehr Pixel werden benötigt, um es in hoher Qualität aufzunehmen. Bei einer geringen Auflösung kommt es schnell zu einem Qualitätsverlust, der den Detailreichtum des Gemäldes reduziert. Daher ist es sehr wichtig, eine Kamera mit einem hochauflösenden Sensor zu verwenden, um ein möglichst detailreiches Bild des Gemäldes zu erhalten.

Ab einer bestimmten Gemäldegröße reicht es jedoch nicht mehr aus, lediglich die Größe des Sensors zu erhöhen.

Ein vielversprechender Ansatz zur Überwindung dieser Probleme ist die Verwendung von Panorama-Aufnahmen.

Dabei wird das Gemälde in einer oder mehreren Zeilen in horizontalen Ausschnitten (Tiles) aufgenommen und später im Computer zu einem einzigen Bild zusammengesetzt (Stitching). Dies ermöglicht eine wesentlich höhere Auflösung, einen größeren Detailreichtum und reduziert optische Verzerrungen.

Die Herausforderungen bei der Panorama-Fotografie von großformatigen Gemälden liegen jedoch in der Ausrichtung und der Stabilität der Kamera. Es ist von größter Bedeutung, dass der Kamerasensor exakt parallel zur Fläche des Gemäldes ausgerichtet wird, um eine korrekte Abbildung des Gemäldes zu gewährleisten.

Warum sind hochauflösende digitale Kopien eigentlich so wichtig?

Künstler, die großformatige Gemälde schaffen, sind auf hochauflösende digitale Kopien angewiesen, um ihre Kunstwerke zu archivieren, zu präsentieren und zu vermarkten. Die folgenden acht Gründe zeigen, warum eine hohe Auflösung für diese Künstler besonders wichtig ist:

• Herstellung von Reproduktionen: Eine hohe Auflösung ermöglicht die Herstellung von Reproduktionen, die in Qualität und Details dem Originalwerk entsprechen.
• Ausstellungen: In Ausstellungen können digitale Reproduktionen auf Leinwand oder Druckmedien verwendet werden, um die Arbeit des Künstlers zu präsentieren.
• Archivierung: Digitale Reproduktionen ermöglichen es Künstlern, ihre Werke zu archivieren und vor Beschädigung oder Verlust zu schützen.
• Veröffentlichungen: Eine hohe Auflösung ist notwendig, um die Qualität von Publikationen wie Büchern oder Zeitschriften zu gewährleisten.
• Lizenzierung: Künstler können digitale Kopien ihrer Werke an Museen, Galerien oder andere Organisationen lizenzieren, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
• Marketing: Digitale Kopien können bei der Vermarktung von Originalwerken eingesetzt werden, um potenzielle Käufer zu überzeugen.
• Transport: Eine digitale Kopie kann als Ersatz für das Originalwerk verwendet werden, wenn dieses aus Transportgründen nicht bewegt werden kann.
• Präsentation: Digitale Kopien können auf Websites, in sozialen Medien oder in digitalen Portfolios verwendet werden, um die Arbeit des Künstlers zu präsentieren.

Darüber hinaus können digitale Kopien von Kunstwerken auch als NFTs (Non-Fungible Tokens) verwendet werden. NFTs sind ein neues Format für digitale Kunstwerke, das auf Blockchains basiert. Sie ermöglichen es Künstlern, digitale Kopien ihrer Werke zu verkaufen und gleichzeitig deren Authentizität und Eigentumsrechte zu schützen. Der Mehrwert für die Künstler besteht darin, dass sie ihre Werke ohne Zwischenhändler direkt an Sammler verkaufen können. Darüber hinaus können sie aufgrund der Unveränderlichkeit von Blockchains sicherstellen, dass ihre Werke als einzigartig und authentisch anerkannt werden.

Insgesamt erfordert die Erstellung eines besonders leistungsfähigen, zweizeiligen Panoramas eines großen Gemäldes eine sorgfältige Planung, eine geeignete Aufnahmetechnik im Studio und eine präzise Nachbearbeitung mit spezialisierten Software-Tools wie Adobe Lightroom und Photoshop.

Sind diese Herausforderungen jedoch gemeistert, kann eine perfekte digitale Kopie des Gemäldes erstellt werden, die alle Details und Farben des Originals wiedergibt.

Ein Beispiel aus der Praxis

Im weiteren soll es nun um den direkten Vergleich der Digitalisierung mittels Einzelbild (SingleShot-Ansatz) und Panorama-Aufnahme (PanoShot-Ansatz) gehen.

Die gezeigten Daten stammen aus der Digitalisierung des Gemäldes "Water Lilies" der Künstlerin Tamiko Braun.
Das Gemälde hat ein Format von 120 x 160 cm.

Von dem Gemälde Water Lilies wurde zunächst ein konventionelles Einzelbild aufgenommen und anschließend ein zweizeiliges Panorama mit je 10 Aufnahmen pro Zeile erstellt.

Die Überlappung der Einzelbilder innerhalb und zwischen den Zeilen betrug dabei mindestens 30% der Bildfläche.

Unter diesen Voraussetzungen war das Stitchen des Panoramas in Photoshop problemlos möglich.

Vergleich der Ergebnisse von SingleShot und PanoShot nach abgeschlossener Bildbearbeitung.

Vergleich der beiden digitalen Kopien in der 100% Ansicht

Vergleich der beiden digitalen Kopien nach Größenanpassung

Um die Ergebnisse der beiden Digitalisierungen direkt vergleichen zu können, wurde der Bildausschnitt des SingleShot-Bildes durch Reskalierung an die Größe des PanoShot-Bildes angepasst. Klicken Sie auf das Bild, um den Unterschied in der Bildqualität (Detailreichtum, Schärfe) zu beurteilen.

Fazit

Der Vergleich der beiden Digitalisierungstechniken zeigt, dass die Panorama-Digitalisierung bei großformatigen Gemälden klar im Vorteil ist. Die Bildqualität liegt deutlich über der des SingleShot-Ansatzes - Detailreichtum und Bildschärfe sprechen hier für sich. Zudem liegt das digitalisierte Gemälde in einer wesentlich höheren Auflösung vor, was sich insbesondere im Hinblick auf eine 1:1 Reproduktion des Gemäldes oder eine großformatige Projektion sehr positiv auswirkt.

Panorama-Digitalisierung bei Oehlmann-Photography

Im Studio von Oehlmann-Photography können Gemälde bis zu einer Größe von 2 x 2 m mit dem Panorama-Ansatz digitalisiert werden.

Um dies zu ermöglichen, wurde zunächst das Hauptproblem, nämlich die parallele Ausrichtung der Sensorfläche zur Bildoberfläche, durch eine spezielle Vorrichtung gelöst. Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann die Kamera präzise bewegt werden, um das Gemälde sektorweise abzutasten (Tiling). Die so entstandenen Einzelbilder werden in Adobe Lightroom bearbeitet (RAW-Workflow) und anschließend in Photoshop zu einem Gesamtbild zusammengefügt (Stitching).

Andere wichtige Aspekte der Reproduktionsfotografie, wie die gleichmäßige Ausleuchtung des Motivs, die exakte Fokussierung auf die Bildoberfläche, das verwacklungsfreie Auslösen der Kamera oder die Verwendung eines RAW-Workflows mit Color-Management, unterscheiden sich nicht von der konventionellen Digitalisierung mittels Einzelbild (SingleShot).

Durch die Implementierung der Panorama-Digitalisierung ist Oehlmann-Photography bestens gerüstet, um auch von Ihren großformatigen Gemälden perfekte digitale Kopien anzufertigen.

Erfahren Sie hier mehr über die ART-Services von Oehlmann-Photography.